Hintergründe "Kreuzzug der Kinder"

Im Mittelalter war Jerusalem der Mittelpunkt der Welt. Jerusalem war nicht nur für Christen das heilige Zentrum, nein auch für Juden und Araber. Im ersten Kreuzzug 1095 wurde Jerusalem  von den Kreuzfahrerheeren erobert. Das christliche Königreich Jerusalem wurde geschaffen, wie auch noch andere Kreuzfahrerstaaten. 1187 in der Schlacht von Hattin erlitten die Kreuzfahrer eine bittere Niederlage, Jerusalem ging verloren. Die Auswirkungen waren im gesamten christlichen Europa spürbar. Die heiligste Stadt der Christenheit war verloren. In den deutschen Landen ( Mitteleuropa), wie auch den Westfrankenreich (heute Frankreich) wurde unablässig für die Befreiung von Jerusalem gepredigt. Selbst Kinder verspürten Trauer. So kam es zu dem Unglauben, dass sie die Kinder alleine, nur mit ihrer Unschuld und dem Glauben, Jerusalem erobern können. Was Ritter mit Feuer und Schwert nicht schafften, wollten Kinder mit  ihrem Herzen erreichen. Und so begann dieser tragische Kreuzzug.
Zwei Jugendliche predigten, einer im Bereich Köln. Einer in der Nähe von Paris, in Cloyes. Trotz der Warnungen ihrer Eltern, Verwandten, alter Ritter und Kreuzfahrer sammelten sich tausende von Kindern und zogen zu Ostern 1212 los.


" Nur mit einem Apfel in der Hand, ziehen wir ins Morgenland."


Was nun den Kindern geschah werde ich hier in Kürze berichten.

Doch bis jetzt, schreiben wir noch das Jahr 1211.

 

Wer der geheime Waffenreiter der folgenden Geschichte war, bleibt ein Geheimnis. Aber so kann es gewesen sein, glaube ich. Doch auch ich kann irren, obwohl - das Schwert und diesen Ring trage ich jetzt.

 

    

 Tagebuch

Christmond, 16, a.D. j210

Heute Morgen war es wieder viel zu eisig. Der Schnee türmt sich auf dem Hofe, so das er bald so hoch wie die Mauern ist. Doch zum Glücke wurde genug Holz geschlagen und Rauchfleisch eingelagert. Auch der Brunnen ist gut und tief. Er sollte uns nicht einfrieren.

 

                            Christmond, 20, a.D. j210

Der Frost hat etwas nachgelassen und ich bin sofort ausgeritten. Ich kam am See vorbei. Dort konnte ich mit der Armbrust einen Schwarm Enten schießen.Ich gab sie unserem Burgkoch. Er soll uns die Enten am Abend des Herrn kochen. Er soll es so, wie wir die Enten auf dem Kreuzzug speisten.

 

                     Hartmond, 4 a.D. j211

Das Fest des Herrn ist nun vorbei. Es wurde gefresssen und gesoffen, was Küche und Keller hergaben. Doch da nun das neue Jahr begonnen hatte, ist Sparsamkeit geboten. Die Waffen und das Rüstzeug muss gepflegt werde,zumal wir schon hörten, es soll zum neuen Kreuzzug gehen.

 

Hartmond, 17. a. D. j211

Heute kam ein Bote des Trierer Erzbischofs zu mir. Nachdem er mir den Brief
übergab, rannte ich sofort zu
dem Probst zur Cella St. Blasii. Der Probst, ein guter Freund von mir, sicherte mir umgehend Kriegsmönche zu. Die Mönche werden meinen Hof für die nächste Zeit sichern. Ich habe einen Auftrag und muss im Eilritt nach Malta. Im Morgengrauen geht es los, nur leichte Rüstung und scharfe Waffen. Kein Kloster, keine Burg, keine Stadt und auch keine Herberge darf sich mir verweigern.
Ich bin der Abgesandte des Trierer Erzbischofs, ich bin in heiliger Mission
.

 

Hartmond, 27. a,D, j211

Endlich kamen wir in einer Schweige, vor den großen Bergen an. Hier traf ich die Franziskaner Balduin und Clemens aus Hall. Sie sollten mich über die großen Berge führen. Sie lachten nur, als ich bei Eis und Schnee fast von dem Berg gestürzt wäre. Aber heute soll der Schnee nur halb so hoch liegen, wie letzten Winter. In Hall wollen wir im Kloster rasten. Von dort aus geht der Weg weiter zur Einsiedelei Matrei am hohen brennenden Weg. Dann sollen wir weiterreiten, bis dorthin wo man italienisch spricht. Der Weg bis Neapel ist sicher nicht mehr weit.
Hier wird der deutsche König Friedrich mir ein Schiff geben, welches mich nach Malta bringen wird.

 

            Hornung 19 a. D. j211

 Es war ein Weg, wie er hätte nicht schwerer sein können. Eis, Schnee, ich glaubte ich hörte Stimmen, die den Berg zum Einsturz bringen wollten. Clemens sagte aber nur: " Last, es ist der Sturm, er kann uns nicht bezwingen."
Doch wir wurden beschützt. Auch wenn einiges unseres mitgeführten Proviantes in die Klamm stürtze. Wir haben es geschafft.Dann ging der Weg einfachen. Jetzt sind wir hier wo man italienisch spricht.
Auch ist der Hafen nicht mehr weit. das Schiff wartet, die Überfahrt soll einfach sein. Ich hoffe nur, es kommt kein Sturm
auf. Aber Morgen erst wird gefeiert. Wir sind am Hofe des Königs Friedrich , dem Friedrich der uns das Schiff schenkte, eingeladen.
Oh welch Glück und Dank.

 

 

 Hornung, 23 a.D. j211

Was denkt er wer er ist, der Friedrich. Ein König ist er und benimmt sich, als wäre er der Kaiser der Welt. Er kann Fressen und Saufen aber die Unterstützung will er uns nicht geben. Das Schiff wollen wir nicht. Wir gehen über Messina. Was dieser junge König nur will, er gehört in die Acht. Ich werde Balduin zum Pabst schicken, dort soll er in meinem NamenBeschwerde führen. Ich bin nicht von hohem Blute, doch bin ich ein Ritter. Ich bin ein Waffenreiter, ich bin der Abgesandte des Trierer Erzbischofs, ich bin in heiliger Mission.

 

 

Lenzmond, 5. a.D. j211

 Es war eine tückisch See, die wir durchfuhren, doch sind wir gut auf Malta angekommen. Das soll also das Land des Apostel Paulus sein. Ja, nun stehen wir hier. Es ist ein karges Land, kaum das es seine Einwohner versorgen kann, nein es muss auch noch so viele Kreuzfahrer versorgen. Wir werden den Hafen von Mellieha besichtigen. Am Hospitale der heiligen Maria will ich einen Turm errichten lassen, damit der Hafen von Mellieha geschützt wird. Doch zu aller erst, müssen wir zur Festung von Mdina. Dort werden wir uns mit dem Marischallo des Templerregementos treffen. Der Ritter Plate zu Longuich soll auch schon dort sein.

 

Lenzmond, 27. a.D. j211

Die Tage vergingen viel zu schnell. Unsere Freunde werden hier die Stellung halte. Diese Insel werden wir zu einer Festung ausbauen. Jeder ob Ritter, Mann oder Weibe, soll diese Festung halten. Wir werden jeden brauchen. Nicht nur auf den Felsen, nein auch tief in die Felsen wollen wir die Bastion errichten. Hier sollen die Banner mit dem Kreuze wehen und jeden zeigen: Dieser Fels im Meer, so wie er trotz der Meeresmacht, so trotzen wir mit Heereskraft. 

Doch für uns heißt es nun, schnell Heim. Boten müssen in das Land. Wir wollen alle wecken. Ob jung der alt, jeder soll folgen dem Ruf:  

"DEUS LO VULT"

 

Ostermond, 20 a.D. j211

Nun zogen wir durch das Reich von Neapel, durch die italischen Landen, über die hohen Berge zurück in unsere Heimat. Es war ein so beschwerlicher Weg, doch haben wir es geschafft. Auch wenn wir verfolgt wurden von Truppen, meiner Meinung nach waren es Treue des Friedrichs. Wir haben es geschafft. Nur einmal stand es doch sehr böse. Den Main müssten wir überqueren, weit und breit weder Furt noch Brücke. Der Fährmann war sehr gerissen. Er war wohl mit dem Teufel im Bunde. Nicht, dass er zu abends viel zu viel Gold forderte, nein auf des Flusses Mitte wollte er noch mehr. Doch das Schwert an seiner Kehle brachte ihn zurück auf den richtigen Weg. Was so ein kaltes Eisen doch ausmachen kann. Morgen werden wir wieder zurück auf unserem Hofe sein, wir wollen feiern drei Tage und drei Nächte.

 

Ostermond, 30. Tag der Walpurga a.D. j211

Endlich waren wir wieder zu Hause und das wollten wir feiern. Eine große Feier sollte es werden, mit all unseren Freunden und Rittern. Darum trafen wir uns auf der Burg zu Liebstedt. Viele waren gekommen, doch plötzlich passierte etwas was keiner erwartete. Ein Reiter, ein Mönch. Erschöpft und niedergeschlagen kam er auf mich zu und sprach mich an. " Herr die Burg, die Signalburg auf dem Ruppberg, sie ist gefallen. Alles brannte, keiner kann sagen warum. Die Johanniter aus Kühndorfe und die Hennberger schickten sogleich Kriegsvolk um zu helfen. Es war nichts mehr zu machen. In den Trümmern der alten Signalburg fanden wir vier der Waffenknechte. Sie waren alle tot. Vom Fünften fehlt jede Spur."

Nun stand ich hier, was sollt ich machen. Wie soll ich meine Orte schützen, da es die Burg nicht mehr gibt. Wie soll ich das Vermächtnis des alten Gebhardt von Nordeck erfüllen. Was mir bleibt, ist der Turm der Ruprechtsburg auf dem Lärchenberg und das Kloster des ehrwürdigen Probstes.

 

 

15. Wonnemend, a.D. j211

Jetzt bin ich wieder hier in meinen Orte, ich stehe vor den Trümmern der alten Burg. Welch Schande, dieser Feuerstreich. Rache, Rache sie wird kommen! Er wird sterben, mein feiger Freund. Johann binnen Jahresfrist werdet ihr sterben! Doch erst, ich brauche jetzt Gold. Auf zum Probst der Cella St. Blasii, er soll einen stummen Mönch zum Dietrich schicken. Dies geheime Pargament soll er bringen. Wir wollen uns hier im Dunklen treffen, dann schlagen wir los.

Im Kloster angekommen verlangte ich zuerst den ehrwürdigen Probst zu sprechen. Mit meinem Freund ging ich in die geheime Klause. Hier liegt auf dem Altarstein, über dem Grab des Nordeck, das alte Schwert. Es ist ein gutes Schwert, auch wenn es hier fast 100 Jahre liegt. "Probst Michael, heute ist der Tag gekommen, schwöre mir bei diesem Schwert Treue, auf Gut und Blut. Niemals darf ein Wort nach außen dringen. Weder Papst, noch Kaiser oder König dürfen je erfahren was wir sprechen. Michael, es ist Hochverrat, doch muss es sein. Nur hier in dem Kloster vor dem schwarzen Walde. Nur hier, da wo kein großer Fürst Macht hat, nur hier können wir den Lauf der Zeit für uns ändern. Schwöre es, mein Freund schwöre es!"

Der Sommer kömmt, bis da hin müssen wir bereit sein, keinem können wir jetzt vertrauen.

 

Linding, 16. a.D. j211

Herr Dietrich, Probst Michael, Herr Gero und ihr meine Freunde. Das was wir hier und heute nun besprechen,wir sind damit ewiglich gebunden. Nicht nur wir, auch unsere Kinder und Kindeskinder sind damit gebunden. Schwört bei diesem Schwert. "Herr Dietrich glaubt ihr mir nicht! Was wollt ihr noch, seht diesen Ring, erkennt ihr dieses Zeichen !" Steht wieder auf, vor vielen Jahren legten wir diese Würde ab. Mein Altvater hatte sich mit dem Nordeck verschworen. Sie ritten gemeinsam, einer des anderen Rutz und Trutz. Doch so wie mir es immer erzählt wurde, ein eiserner Bolzen verletzte den Nordeck. Gott der Herr hatte ihn nach wildem Fieber zu sich gerufen. So blieb mein Altvater als Hauptmann hier, ihr wisst es. Doch jetzt wollen wir beraten, wir wollen diesen Schwur erneuern, Taten sollen folgen, die Welt wird anders aussehen. Schwört auf dieses alte Schwert, schwört auf Gut und Blut, schwört auf diesen Ring.

 

Heuert, 20. a.D. j211

Der Sommer ist gut, die Felder voll, es wird ein gutes Jahr werden. Keiner wird hungern, nur gut. Jetzt haben die Bauern noch Tage bis zur Ernte Zeit. So sollen sie mir ein neues Haus errichten. Palisaden in die Erd geschlagen, ein steinern Haus neben dem alten Turm. Hier werden wir dann Wacht halten. Eine Burg in den Berg, sollen sie mir hauen und einen Schatten sollen sie mir errichten. Hohe Buchen sollen sie mir Pflanzen. Auf den Berge der fortan unseren Namen tragen soll , sollen sie ihn errichten. Hier will ich dann Ruhen in des Sommers Nächten. Und wenn nur einer sich mir widersetzt, so werde ich ihn peitschen. Aber heute nun, werden wir ziehen zum Turniere. Der Mellinger hat gerufen, viele werden sich hier treffen, ein vortrefflich Fest wird es werden. Es ist die beste Möglichkeit, alle des Bundes zu treffen, ohne das einer es merkt. Wollen wir unter das Volk unseren Ruf verbreiten. Keiner unserer Feinde wird es merken.

 

 

 

 

 

 

Ernting, 20. a.D. j211

Ein weiter Weg unter ander Wappen. Keiner soll uns erkennen. Zu unserem Schutze und als Führer durch die Wetterau, hin zum Vogelsberge, haben sich uns Johanniter angeschlossen. Bruder Swen und Turkopole Esther führten uns durch dieses waldreiche Land. Es ging entlang gar manchem Fluss, über Berge und unwirkliche Lande. Doch jetzt stehen wir hier vor der Burg. Der alte Herr der Burg hat uns eingeladen zu dem Turnier, wir wollen aber nur als Gast hier sein. Kämpfen und Messen wollen wir uns aber nicht. Am zweiten Tag dieses Turniers sprachen uns drei Ritter an, sonderbar ein Johanniter, ein Templer und einer er sagte, er trage auch das Ordenskleid des teutschen Hospitalis. Doch hier darf ihn keiner erkennen, so trägt auch er ein fremdes Wappen. Doch glaube auch ich nicht, das der Johanniter ein solcher ist. Nun gut, so soll es sein. Hier und jetzt an diesem Tage wurde der Entschluss gefasst. Wir wollen wecken das heilige römische Reich und das der Franken. Vorwärts soll es gehen, egal ob Kinder, Arme oder Leidende. Weil Kaiser, Könige und Ritter, weil Papst und Bischof ruhen. Wir wollen das Heer schaffen, eines welches das Abendland weckt. Vorwärts jetzt, Taten müssen folgen.

 

 Herbstmond, 14. a.D. j211

Nachdem wir zurück in unserem Orte waren, kam es noch zu mehren Treffen. In den verschwiegenen Mauern der Cella St. Blasii, wurde dies folgenschwere Gespräch leise gehalten. Worte zwischen einem hohen Kirchenmann, dem Probst,  einem Ordensritter und dem Waffenreiter, waren zu vernehmen:
 " Die Zeit ist gekommen, Johann ist schwer krank." - "Gut, dann ist er uns nicht mehr im Wege aber wenn er wieder gesund wird." - "Nein, das wird er nicht werden." - " Ihr meint, er wird sterben...aber dann werdet ihr ja neuer Erzbischof von Trier !" - "Ja, und das wird uns helfen." - "Gut, aber jetzt gebt mir eine Armee!" - "Eine Armee... Wie?  Ihr wisst, wir haben zu wenig Ritter. Einen Krieg kann ich Euch geben." " Der Kaiser wird uns keine Truppen geben, er will keinen Kreuzzug." - " Der Pabst muß ihn zwingen, der Kaiser wird..." -  "Nein, der Kaiser doch nicht, er ist zu jung! Es sei denn er müsste..." - " Wir müssen das Volk wecken, wir entsenden einen Kreuzzug der Armen und des einfachen Volkes. Sollen die als Pilger nach Jerusalem." - "Einfache sollen das, was wir nicht erreichten?  Nie!!! " - "Kinder, unschuldige Kinder. Ja, das würde das Abendland wecken...   Dann würden sich die Armeen der Christenheit vereinen.  Kein Ritter würde die Schande ertragen, dass Kinder es waren, die allein mit ihrem Glauben Jerusalem befreiten!" - "Der Pabst wir dieses nie unterstützen!" - " Das braucht er nicht, die Kinder würden nie ankommen. Ich selber bin den Weg schon gegangen, ohne Führer kommen sie nie über die hohen Berge." - " Aber wie machen wir das ?" - " Einfach, Ihr habt die Macht. Sucht zwei arme Kinder aus, die keiner vermisst. Ein Sud aus Fliegenpilzen wird helfen, so das sie glauben, Gott hat zu ihnen gesprochen." - "Und Ihr als neuer Erzbischof könntet sagen, ja, Gott hat zu diesen gesegneten Kinder gesprochen."    ..........
  " Wir kommen dafür in die Hölle." 

      " Nein, wir werden Heilige. Ich bin nun mal wer ich bin. Einer muss so sein."

mkkkkk, LindingLindingLinLiGilbhardGiGGilb

 

Gilbhart, 21 a.D. j211

Heute wollen wir König Berhold den Zähringer treffen, er kommt mit seinen Mannen zurück aus der großen Schlacht. Hier am Rhein wollen wir ihn empfangen.

 Es ist ein kühler Morgen, im Rheintal zieht noch Nebel. Wir stehen hier vor dieser kleinen Kapelle. Sonnenstrahlen berühren das Gesicht. Plötzlich schwirren Bolzen durch die Luft. "WIR WERDEN ANGEGRIFFEN!". Schnell, bildet einen Kreis! Klingen schlagen aufeinander, Schreie, das erste Blut vermischt sich mit dem Staub auf dem Boden. Und da erkenne ich ihn. Es darf nicht sein, nicht ihr Meister Zäckler. Wie versteinert steh ich da. Da wirft sich mein alter Freund Balduin vor mich. Anstelle meiner, wird er von dem Schwert durchbohrt. So sehe ich seine Augen brechen und doch schaut er noch glücklich.  Hörnersignale, Hufeschlagen, laute Rufe. Oh, Gott sei Dank der  Zähringer kommt und hilft. Schafft Balduin in die Kapelle, schnell ! 
Herr Berthold ihr kamt in höchster Not, all unser Dank sei euch gewiss. 
Nun mein Freund, erzählt -  wer war der Mönch, der in eueren Armen starb. Es war Balduin, mein alter Freund. Schon lange war er bei uns. Wie ein Bruder selbst war er für mich. Doch jetzt erzählt ihr, was ist geschehen? Wir standen mit dem Heer vor Ulrichen, auch hier wurden wir verraten. So mussten wir uns geschlagen zurückziehen.
 
Nebelmann, 17. a.D. j211

Gemeinsam mit König Berthold zogen wir dem Rhein entlang. Nach Tagen erreichten wir Collonia. Noch bevor wir in Collonia einzogen, hörten wir schon von dem Jungen. Ein Junge kaum 14 Winter alt soll auf dem Domplatz predigen. Es solle in Redner sein, so hell und Lichtgestalt, als hätte ihn Gott persönlich geschickt. Diesen Jungen, er nannte sich Nicolaus, den führten wir vor den Berthold. Ja, der Junge war überzeugt "Gott" würde zu ihm sprechen. Kinder sollten alleine nur durch ihren Glauben das heilige Land befreien. Was wir nicht mit all unseren Rittern, Soldaten und schwersten Waffen erreichten, das wollte dieser Junge alleine nur durch seinen Glauben erreichen. Von Tag zu Tag wurden es mehr die sich um diesen Jungen vereinten, Kinder, Alte, Schwache.  Jetzt war aber für uns die Zeit gekommen. Wir nahmen Abschied von Berthold. Nun ritten wir gen Osten. Als wir Collonia hinter uns hatten, konnte keiner mehr das Lachen halten. Gott sprach zu dem Kind, nein es war vielmehr der Teufel! Aber was soll es, das Volk wird geweckt. Doch jetzt wird es Zeit, zu lange schon habe ich St. Blasii meinem Freunde dem Probst überlassen. Er ist ein guter Kirchenmann, aber ein schlechter Verwalter.

Heim, bevor Eis und Schnee uns den Weg versperren.

 

Chrismond, 7. a.D. j211

Und nun doch noch. Heute wollten wir zurück sein, jetzt sitzen wir in dem Gasthof vor der Rhön. Heute kommen wir wegen dem Schnee nicht mehr weiter. Erst morgen werden wir zurück in Stankt Blasii sein. Der Gasthof ist dunkel, er wird nur durch wenig Licht erhellt. Wir sitzen vor dem Feuer, so wie es sich gehört. "Wirt, bringt uns euren besten Wein, etwas Speck und Hirsebrei!" Hinten im Raum sitzen Spielleut. Vor solchem Gesindel soll man sich in Acht nehmen, es sind nicht immer nur Spielleut, manchmal auch Räuber oder noch viel schlimmer Spitzel. Es sind auch noch Händler, Fuhrleut, Bauern und Weibsvolk hier. Eine große Kanne Wein wird uns zum Tisch von einer ebenso üppigen Schankmagd gebracht. Clemens, ihr braucht mich nicht zu ermahnen , lasst uns feiern. Morgen schon werdet ihr im Kloster zurücksein. Dann könnt ihr beten und schaffen, so wie es Gott will. Doch wir müssen wieder auf dem Turme Wachestehen und das Bauernvolk knechten. "Clemens, schenkt ein, den Becher voll, es geht noch mehr!" - "Hier, fangt meinen Dolch und schneidet mir von dem Speck ab." Hört ihr's? Hört ihr, was der Bauer dort spricht? Also bis hierher hat sich die Kunde von dem Jungen, zu dem Gott sprach, nun schon rumgesprochen.

Spielleut, spielt auf und lasst uns unserem Herrn frönen! Marius, auch ihr, sauft und werft den Tisch nicht wieder um!

 

die Zeit ging dahin.

Es dauerte nicht lange und das Kloster brannte, nicht nur das Kloster, nein auch der Ort brannte mehrfach nieder.Geschliffen und verbrannt, immer und immer wieder. Es verschwanden Mauern, die alten Gebäude, die Gebräuche und die Zeit. Jetzt sind auch all die Menschen schon lange vergessen, aber einige von uns überlebten.

 

Doch was geschah im Jahre 1212 ?

...

 

Es geht los!


Belegt ist, im Jahre 1212 zogen viele Kinder, Alte, Geistliche und einige Adlige von Köln los. Ein Kind von Namen: Nicolaus, predigte in Köln. Dieses Kind hat zu dem verhängnisvollen Kreuzzug aufgerufen. Der Pabst stellte sich gegen den Kreuzzug. Er verlangte aber, sollten die Kinder alt genug sein, müssen sie ihr Kreuzzugsgelübde einlösen. Trotz bestehenden päbstlichem Verbot, gingen die Kinder los. Wir können heute nicht mehr sagen wie viele Kinder es waren. Aber wir können von vielen tausenden Teilnehmern  ausgehen. Der Zug ging von Köln los, entlang dem Rhein, weiter Richtung der Alpen. Bei der Überquerung der Alpen, starb eine Vielzahl der Kinder in dem Eis und Schnee. Sommerkleidung und leichtes Schuhwerk führte bei den Kleinen zu schwersten Erfrierungen. Aber, Nicolaus ging unbeirrt weiter. Er führte den Zug am Brenner vorbei Richtung Italien. Der Weg führte weiter Richtung Mittelmeer. Lediglich 7000 sollen in Italien angekommen sein, ich nehme an es war nichteinmal ein Viertel des gesamten Zuges. Am Mittelmeer angekommen, teilte sich das Meer nicht und die Kinder verzweifelten. Sie konnten nicht trockenen Fußes weitergehen.  Wie sollten Sie ins heilige Land kommen? Der Zug teilte sich, einige gingen zu Pabst Innozens III und baten um Entbindung. Andere gingen weiter und bestiegen Schiffe. Diese die jetzt voller Hoffnung auf Schiffen ausharrten , wiederfuhr noch schreckliches. Sie wurden einfach an Sarazenen als Sklaven verkauft. Die die über die Alpen zurück wollten mussten nocheinmal die weiße Hölle durchleben und starben. Einzelne kamen zurück in ihre Heimat. Sie wurden zeit ihres erbärmlichen Lebens verhöhnt. Einige blieben als Knechte in Italien.


 Keiner der Teilnehmer des Kinderkreuzzuges hat jemals das heilige Land gesehen.

Wer die Hintermänner waren, die diesen Kreuzzug inszenierten, können wir heute nicht mehr sagen.

 

 

 


Als netter Hinweis von mir, sollte jemand versuchen Daten mit strafrechtlichen Verstößen auf diese Seite zu stellen, wird dieses verfolgt. Vor 1000 Jahren wurde dieses mit Feuer und Schwert verfolgt, heute mit Recht und Gesetz.